Gesundheitsrisiken auf dem Flug
Wie Sie die häufigsten Probleme beim Fliegen gut überstehen
Flugreisen sind heute beliebter denn je. Jahr für Jahr jetten Millionen von Deutschen in den Sommerurlaub. Über die gesundheitlichen Gefahren beim Fliegen machen sich jedoch nur wenige Menschen Gedanken. Wir informieren Sie über die wichtigsten Gesundheitsprobleme auf dem Flug und erklären, wie man Vorsorge leisten kann.
1. Niedrigere Luftfeuchtigkeit
Während die normale Luftfeuchtigkeit im mitteleuropäischen Raum über 60 % beträgt, ist die Luftfeuchtigkeit im Flugzeug mit etwa 10 % wesentlich niedriger als normal. Dies kann zu verschiedenen Problemen führen.Trockene Haut:
Besonders im Gesicht und an den Händen leidet die Haut unter der ungewohnt trockenen Luft. Daher sollten Sie immer eine Feuchtigkeitscreme parat haben. Beachten Sie bitte, dass auch Cremes von der neuen Vorschrift über das Handgepäck betroffen sind. Die Creme muss also in einem Behätnis, welches nicht größer als 100 ml ist, sein, welches wiederum in einer transparenten Plastiktüte mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als 1 Liter untergebracht ist.
Austrocknung der Schleimhäute:
Gerade bei langen Flügen kommt es leicht zu Problemen in diesem Bereich. Es hilft, Meerwasserspray für die Nase mitzuführen oder sich ein angefeuchtetes Taschentuch über Nase und Mund zu legen.
Austrocknen des Organismus:
Sie sollten im Flieger immer besonders viel trinken. Empfohlen ist pro Flugstunde ein Viertelliter Wasser. Allerdings sollten Sie Kaffee und Alkohol vermeiden, da diese eine entwässernde Wirkung haben.
Trockene Augen:
Gerade Kontaktlinsenträger leiden oft unter Bindehautreizungen im Flugzeug. Es empfiehlt sich zumindest während des Flugs die Brille zu tragen.
2. Luftdruck
Vor allem bei Start und Landung kann die plötzliche Druckveränderung zu Beschwerden führen. Oft hilft es Kaugummi zu kauen oder öfters bewußt zu gähnen.
3. Jet Lag
Der Begriff Jet Lag beschreibt die Störung des biologischen Rhytmus auf Grund der Zeitverschiebung. Typische Symptome sind Schlafstörungen, Mattheit und Konzentrationsprobleme. Um Jet Lag zu überwinden, sollte man in der ersten Nacht am Urlaubsort unbedingt ausreichend schlafen. Auch wenn es schwer fällt, sollte man sich rasch dem Rhytmus vor Ort anpassen. Außerdem helfen Entspannungsübungen.
4. Thrombosegefahr
Besonders in der Economy Class führen die beengten Sitzverhältnisse zu Problemen für den Reisenden. Obwohl dies relativ selten vorkommt, kann sich ein Thrombus (Blutgerinnsel) in den Beinvenen entwickeln. Wenn dieser Thrombus sich löst, kann er zu einem lebensbedrohlichen Verschluß von Blufgefäßen in der Lunge führen. Besonders gefährdet sind Menschen, die ohnehin an Gefäßerkrankungen leiden, sowie Diabetiker, Raucher, Schwangere, Alkoholiker und Nierenkranke. Man sollte in jedem Fall Vorsorgemaßnahmen beachten:
- viel trinken
- mindestens alle zwei Stunden im Flugzeug auf und ab gehen oder im Sitzen die Beine und Füße bewegen
- Waden massieren
- spezielle Stütz- oder Kompressionsstrümpfe tragen
5. Die Strahlenbelastung im Flugzeug
In großen Höhen ist die Strahlenbelastung aus dem All um einiges höher als auf der Erde. Nur extreme Vielflieger wie zum Beispiel Airline-Angestellte sollten sich in einigen Situationen vorsehen. Gefährdet sind unter anderem Schwangere, da das ungeborene Kind während der Organentwicklung strahlenanfällig ist. Unter Umständen könnte die Strahlung zu Missbildungen führen.
Für Urlauber, die nur gelegentlich fliegen, ist die Mehrbelastung allerdings kein Problem. Selbst Schwangere können problemlos ein oder zwei lange Flüge antreten.
6. Flugangst
Etwa 15 % aller Deutschen geben an unter Flugangst zu leiden. Besonders Menschen, die ohnehin an Platzangst, Höhenangst oder Kontaktängsten leiden haben oft auch im Flugzeug Probleme. Sie bekommen dann feuchte Hände, Schweißausbrüche, Herzrasen, Kurzatmigkeit oder gar Panikattacken.
Um sich selbst den Flug angenehmer zu machen, sollte man vor dem Flug so viel schlafen wie möglich. Auf dem Flug hilft in erster Linie Ablenkung: ein spannendes Buch lesen, Musik höhren, einen Film ansehen oder mit dem Sitznachbarn reden. Im schlimmsten Fall sollte man vor dem Flug mit dem Hausarzt über medikamentöse Hilfe reden. Außerdem könnte man ein Seminar gegen Flugangst besuchen.